Hušang Golširi

Hušang Golširi, geboren am 16. 3. 1938 in Isfahan. Zog Anfang der vierziger Jahre mit seiner Mutter in die von der Erdölwirtschaft bestimmte Hafenstadt Abadan, wo der Vater als Bauarbeiter tätig war. Golširi besuchte dort die Schule. 1954 kehrte er in seine Geburtsstadt zurück, verdiente seinen Unterhalt zunächst durch Arbeit im Basar, nach dem Abitur im Katasteramt und dann als Dorfschullehrer. Daneben studierte er in Abendkursen an der Isfahaner Universität Literaturwissenschaft, wo er 1962 den B.A.-Grad in persischer Literatur erwarb. Zusammen mit einer Gruppe junger Leute, die für den französischen nouveau roman schwärmten, gründete er die Literaturzeitschrift „Ǧong-e Eṣfahān“ (Isfahaner Anthologie), die jedoch nach elf Ausgaben von der Zensur geschlossen wurde. In Isfahan begann Golširi zu schreiben; außerdem engagierte er sich politisch. Am 17. 2. 1961 wurde er wegen seiner Zugehörigkeit zur kommunistischen „Tude“ (Massen-)Partei verhaftet und verbrachte fünf Monate in den Verliesen des SAVAK, des Sicherheitsdienstes des Schah Moḥammad Reḍâ Pahlawi. Anfang der siebziger Jahre folgte eine zweite Inhaftierung, diesmal für fast sechs Monate. Golširi war Gründungsmitglied des oppositionellen Schriftstellerverbandes und im Herbst 1977 einer der Hauptorganisatoren der vom Schriftstellerverband und dem Teheraner Goethe-Institut unter dem Titel „Dah Šab“ (Zehn Abende) veranstalteten Lesungen, die von Tausenden junger Leute besucht wurden. 1978 ...